Es war ein Abschied, der mir die Martin-Luther-Kirche nochmal nähergebracht hat. Auf eine sehr intensive und zärtliche Weise: in vielen Gesprächen während der Offenen Kirche sind Menschen mitunter von Ferne angereist, um Abschied zu nehmen. Und sie haben erzählt von diesem Ort, der ihnen ein Stück Heimat bedeutet. Gut 51 Jahre Gemeinschaft an diesem Ort bedeuten eine Fülle von Geschichten voller Gefühle, Hingabe, Freude und Trauer. Diese Geschichten sind besonders durch das Bewusstwerden des endgültigen Abschieds erzählt und geteilt worden. Und das ist gut: diese Erfahrungen sind von hohem Wert! Wir werden sie als Gemeinde mit uns nehmen. Vom rechten Moment Abschied zu nehmen hat Superintendent Dr. Bernhard Seiger in dem als Live-Stream gefeierten Gottesdienst zur Entwidmung am 27. März 2021 eindrücklich gepredigt: vom Kairos, dem richtigen Moment. Auch wenn wir den letzten Gottesdienst gerne anders gefeiert hätten, so wissen wir doch: für uns ist es jetzt der Kairos neue Wege zu gehen. Die Gemeindegliederzahlen sind seit dem Bau der Martin-Luther-Kirche stark zurückgegangen, von einst vier Pfarrstellen werden wir zukünftig auf 2,5 oder 2 Pfarrstellen zugehen. Von sechs Kirchen werden im ersten Halbjahr 2021 drei Kirchen entwidmet: die Johanneskirche in Brühl-West, die Martin-Luther-Kirche in Walberberg und die Thomaskirche in Meschenich. Für uns ist es kein Rückzug aus Brühl und Meschenich oder Walberberg, sondern es ist die Entscheidung: die Arbeit mit den Menschen und für die Menschen ist unsere wichtigste Aufgabe. Wir sind gefragt, mit den Herausforderungen unserer Zeit beweglich umzugehen und gleichzeitig verkündigende und hoffnungsfrohe Gemeinschaft zu bleiben. So sind mir die Worte aus der Predigt bleibend im Ohr: „Der Ort ändert sich, die Aufgabe nicht. Es kommt auf das an, was geschieht. Nicht wo.“ Für das „Wo“ finden wir weiterhin Raum in drei evangelischen Kirchen in unsere Gemeinde und, was uns sehr hoffnungsfroh macht!, in St. Balsius in Meschenich und in St. Walburga in Walberberg. Sie öffnen uns die Türen, und wir kommen gerne. Wir kommen mit Freude an der Gemeinschaft, mit Neugierde auf unsere ökumenische Zusammenarbeit und Dankbarkeit für den Raum, weiter evangelisches Leben in Walberberg zu ermöglichen. So ist ein monatlicher evangelischer Gottesdienst in St. Walburga geplant. Und auch die ökumenische Zusammenarbeit, die wir in vielen Projekten in den vergangenen Jahren schon erprobt haben, soll weitergehen: Tagesexkursionen wie die ökumenische Seniorenfahrt nach Maria Laach, Seniorennachmittage mit Frau Liebenau, Projektschola mit Kantorin Marion Köhler, ökumenischen Gesprächsabende mit Gemeindereferentin Ute Trimpert, ökumenische Gottesdienste mit Pfarrer Genster …
So wie Gott Menschen immer wieder aufbrechen lässt, ist jetzt für uns der Kairos gekommen, der richtige Moment, neue Wege zu gehen. In Walberberg müssen wir dafür nur einige hundert Meter den Berg hinunter nach St. Walburga gehen. Es wird weitergehen in der Jakobuskirche in Badorf, in der Christuskirche in Brühl-Mitte und in der Andreaskirche in Vochem. Das auch unsere Glocken im Glockenturm von St. Walburga ihren neuen Ort haben werden, ist ein hörbares Signal, dass es weitergeht. Unser Kairos für neue Geschichten evangelischen Lebens in Walberberg. Gott sei Dank!
Pfarrerin Sandra Nehring
Montag - Freitag
9.00 Uhr - 12.00 Uhr
Dienstag
15.00 Uhr - 17.00 Uhr
In den Schulferien ist das Pastoralbüro nur vormittags besetzt.
In seelsorgerischen Notfällen außerhalb der Bürostunden der Pfarrbüros können Sie folgende Nummer wählen:
Notfallhandy 0179 6708941
Bitte nur für Krankensalbung und im Todesfall anrufen.
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