Im Helferkreis treffen sich Ehrenamtliche aus Waldorf und benachbarten Ortschaften mit dem Ziel, Flüchtlingen in ihrer neuen Umgebung zu helfen im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe. Was macht der Helferkreises? Die Aktivitäten des Helferkreises haben sich seit den ersten, noch überschaubaren Flüchtlingszahlen in 2014 deutlich verändert. Während in den ersten Monaten mehr oder weniger Grundbedürfnisse im Vordergrund standen wie Kleidung, Möbel, Hausrat, Fahrräder oder Hilfestellungen beim Arztbesuch und bei Behördengängen, haben sich laufend neue Hilfsbedarfe ergeben. Inzwischen haben viele der betreuten Flüchtlinge die Phase des Asylantragsverfahrens hinter sich, verfügen über grundlegende Deutschkenntnisse und wohnen in eigenen Wohnungen - manche haben Waldorf wieder verlassen. Bei der Hilfe für anerkannte Asylanten steht das Thema Integration im Mittelpunkt der Aktivitäten des Helferkreises mit dem Ziel der Selbständigkeit. Typische Schwerpunktthemen sind hier beispielsweise genannt: 1. Erwerb ausreichender Deutschkenntnisse Den Integrationskurse (erweiterter Deutschkurs) bekommen nicht alle Flüchtlinge bzw. nicht alle zum gleichen Zeitpunkt. Viele müssen monatelang auf den Kurs warten. Die, die einen solchen Kurs besuchen, können zusätzliche Hilfe zum Üben und Anwenden der Sprache gebrauchen. Daneben gibt es Sprachkurse von Ehrenamtlichen wie z.B. dem Helferkreis. Auch nach dem Abschluss des Integrationskurses ist in der Regel das erforderliche Sprachniveau noch nicht erreicht. Für eine Berufsschule oder für ein Studium braucht man weitergehende Deutschkenntnisse. Auch sind Behördenschreiben typischerweise in Amtsdeutsch verfasst, das selbst für Muttersprachler manchmal schwer verständlich ist. Auch hier brauchen Flüchtlinge Hilfe. 2. Suchen und Finden einer Ausbildungsstelle oder eines Studienplatzes oder einer dauerhaften Arbeitsstelle Zunächst sind die Voraussetzung zu erfüllen wie zum Beispiel: Ausreichende Deutschkenntnisse, Erstellen von Bewerbungsunterlagen, Beschaffen und Übersetzen von Dokumenten aus der Heimat sowie deren Anerkennung in Deutschland, Beratung und Information über mögliche Berufsbilder, Ausbildungs- und Studiengänge usw. . Dann erfolgt die Suche nach Stellen oder Studienplätzen, das Durchführen von Bewerbungen bzw. online-Bewerbungen sowie zugehöriger Eignungstests, die Organisation von Praktika etc. Vieles geht hier in Deutschland nicht mehr ohne PC und Internetzugang, was für viele Flüchtlinge ein echtes Problem darstellt. 3. Unterstützung bei der Berufsausbildung Auch während der Ausbildung werden insbesondere in der Berufsschule Anforderungen gestellt, die für Flüchtlinge ein Hindernis sein können. Wieder sind es Deutschkenntnisse, die erforderlich sind, nicht nur, weil sie gefordert werden sondern auch, weil nur mit Hilfe der Deutschkenntnisse sich die fachlichen Inhalte der Ausbildung erschließen. Oft fehlt es auch an Mathematikkenntnisse. Hier bietet der Helferkreis eine gezielte Mathematiknachhilfe an.
Bei all diesen Themen können Flüchtlinge vom Helferkreis Unterstützung bekommen. Anfangs wurden Patenschaften gebildet: Helfer unterstützen dauerhaft bestimmte Flüchtlinge. Damit konnten zunächst die Flüchtlinge im Wohnheim Donnerbachweg, in Mietwohnungen und ab Oktober 2015 auch die im Wohnheim Bergstraße, insgesamt rund 50 Erwachsene und 10 Kinder, gut betreut werden. Als dann aber die Wohnanlage im Feldchenweg mit einer Kapazität für 90
Flüchtlinge im Sommer 2016 bezogen wurde konnten keine weiteren Patenschaften mehr angeboten werden. Die Betreuung erfolgt hier primär organisiert durch die Stadt Bornheim mit Hilfe von Sozialarbeitern. Der/die jeweilige Sozialarbeiter/in nimmt regelmäßig an den Besprechungen des Helferkreises teil. Der Helferkreis verfügt inzwischen dank seiner erfahrenen Mitglieder über verschiedene Kompetenzen, die auch in den Bereich der Rechtsfragen hineinreichen, und ist über Waldorf hinaus vernetzt. So gibt es heute eine hilfreiche, bewährte Zusammenarbeit erfahrener, ehrenamtlicher Helfern verschiedener Ortsbereiche untereinander und mit der Stadt. Inzwischen kommen deutlich weniger Flüchtlinge in Stadt Bornheim an, so dass manche Wohnheime schon wieder abgebaut worden sind. Die Wohnanlage in Waldorf ist auf dauerhafte Nutzung angelegt.
Warum sollte man sich im Helferkreis engagieren? Nach Erfahrungen des Helferkreises haben Flüchtlinge, die bei ihrem langen Weg in die Selbständigkeit durch eine Patenschaft unterstützt werden, sehr gute Chancen auf Integration. Der Helfer wirkt oft wie ein Coach, der dem neuen Nachbarn den Weg weist, um sich in der für Flüchtlinge ungewohnten, deutschen Welt zu Recht zu finden. Oft ist dabei die Motivation und das Verständlich-machen der vielen Veränderungen gefordert und die ein oder andere kulturelle Besonderheit ein Thema. Die Bereitschaft der Helfer, immer wieder neu zu lernen z.B. bei den wechselnden Problemstellungen der Flüchtlinge oder den Änderungen von Gesetzen und Organisationen, machen die Arbeit der Helfer herausfordernd, aber auch interessant und im Ergebnis hilfreich für die Flüchtlinge. Die intensive Zusammenarbeit mit den „Patenkindern“ erweitert den Erfahrungsschatz hinsichtlich fremder Kulturen. Gerade über die Patenschaften erhalten Helfer nicht nur Informationen über Problemlagen ihrer Schützlinge sondern auch direkte, positive Rückmeldungen dankbarer Menschen, die hier in Frieden leben wollen.
Wer Interesse hat kann sich jederzeit am Helferkreis beteiligen. Für Rückfragen steht als Ansprechpartnerin Frau Helga Braun (Telefon: 02227/1601) gerne zur Verfügung.
Montag - Freitag
9.00 Uhr - 12.00 Uhr
Dienstag
15.00 Uhr - 17.00 Uhr
In den Schulferien ist das Pastoralbüro nur vormittags besetzt.
In seelsorgerischen Notfällen außerhalb der Bürostunden der Pfarrbüros können Sie folgende Nummer wählen:
Notfallhandy 0179 6708941
Bitte nur für Krankensalbung und im Todesfall anrufen.
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